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09.12.2024

Ausschreibungen für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden sowie für Biomasseanlagen zum 1. Oktober 2024 wieder deutlich überzeichnet

Bonn - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat die Ergebnisse der jüngsten Ausschreibung für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden (Solaranlagen des zweiten Segments) und der Ausschreibung für Biomasseanlagen veröffentlicht. Gebotstermin war der 1. Oktober 2024. Beide Ausschreibungen sind erneut deutlich überzeichnet, im Solarbereich gibt es einen neuen Rekord.

BNetzA-Präsident Klaus Müller zeigte sich angesichts der aktuellen Ausschreibungsergebnisse für Solaranlagen des zweiten Segmentes und Biomasseanlagen erfreut. Der erneute Rekordwert bei der Gebotsmenge für Solardachanlagen stimme optimistisch im Hinblick auf den technologiespezifischen Ausbaupfad, insbesondere vor dem Hintergrund der angestrebten Parität mit dem Ausbau bei Freiflächenanlagen, so Müller. Trotz geringer Rückgänge bei der Gebotsmenge und Anzahl an Geboten sieht Müller auch bei Biomasseanlagen weiterhin einen ausgeprägten Wettbewerb.

Höchste jemals in Solar-Aufdach-Ausschreibung eingereichte Gebotsmenge
Bei der aktuellen Ausschreibung für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden lag der Wettbewerb wie in der Vorrunde auf einem hohen Niveau. Die Ausschreibungsrunde war um das 1,7-fache überzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 258 MW reichten die Bieter 209 Gebote mit einer Gebotsmenge von insgesamt 434 MW ein.

Dabei handelt es sich um die größte bislang bei einer Ausschreibung für Solaranlagen des zweiten Segments eingereichte Gebotsmenge. In der Vorrunde waren es 363 MW gewesen.

Die Bundesnetzagentur hat 119 eingereichten Geboten mit einem Volumen von 259 MW einen Zuschlag erteilt.

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 7,45 ct/kWh und 9,69 ct/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert erreicht mit 9,04 ct/kWh ein ähnliches Niveau wie in der Vorrunde (8,94 ct/kWh).

Im Bundesländerranking liegen mit Blick auf die zu installierende Leistung Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (58 MW, 21 Zuschläge) vor Bayern (48 MW, 21 Zuschläge) auf dem ersten Rang. Mit deutlich geringerem Volumen folgen Standorte in Baden-Württemberg (24 MW, 9 Zuschläge) und Hessen (21 MW, 9 Zuschläge).

17 Gebote mussten vom Verfahren ausgeschlossen werden.

Ausschreibung für Biomasseanlagen zum vierten Mal in Folge deutlich überzeichnet
Bei einer ausgeschriebenen Menge von 234 MW wurden in der Kategorie Biomasseanlagen 712 Gebote mit einer Gebotsmenge von 622 MW eingereicht. Dabei entfielen 17 Gebote mit 31 MW auf Neuanlagen und 695 Gebote im Umfang von 591 MW auf Bestandsanlagen.

Bezuschlagt wurden insgesamt 283 Gebote mit einem Gesamtvolumen von 234 MW. Der Großteil ist dabei mit 273 Zuschlägen für ein Gebotsvolumen von 220 MW in der Kategorie der Bestandsanlagen zu verzeichnen, Neuanlagen kommen auf zehn Zuschläge mit einer Leistung von 14 MW.

Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 12,92 ct/kWh bis 17,93 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert lag in dieser Runde bei 17,33 ct/kWh, in der Vorrunde hatte dieser Wert noch 17,80 ct/kWh betragen. Über die letzten vier Gebotsrunden sind die mittleren Zuschlagswerte damit um über 1,5 ct/kWh gefallen.

In der regionalen Differenzierung führt Bayern (67 MW, 92 Zuschläge) das Ranking an vor Niedersachsen (56 MW, 63 Zuschläge). Darauf folgen Standorte in Baden-Württemberg (21 MW, 26 Zuschläge), Mecklenburg-Vorpommern (21 MW, 14 Zuschläge) und Nordrhein-Westfalen (18 MW, 26 Zuschläge).

Die gesetzliche Regelung zur bevorzugten Bezuschlagung von Anlagen in der Südregion (Standorte südlich der Main-Linie) wurde beginnend mit der aktuellen Ausschreibungsrunde ausgesetzt. Der Anteil der auf Zuschläge in der Südregion entfallenden Zuschlagsmenge lag in dieser Runde mit 37 Prozent deutlich unterhalb der 50 Prozent in der Vorrunde.

Ebenfalls seit dieser Ausschreibungsrunde ist bei Biomasseanlagen der Aufschlag in Höhe von 0,5 ct/kWh für kleinere Anlagen bis einschließlich 500 Kilowatt installierter Leistung nicht mehr im Zuschlagswert enthalten. Aufgrund einer Änderung der zugrundeliegenden Regelung wird dieser Aufschlag nunmehr durch die Netzbetreiber bei der Bestimmung des anzulegenden Werts und damit erst nach Zuschlagserteilung berücksichtigt.

51 Gebote mussten laut BNetzA bei der Ausschreibung für Biomasseanlagen vom Verfahren ausgeschlossen werden.

Januar bis Oktober 2024: PV-Ausbau in Deutschland auf Kurs
Ausgehend von den aktuellen Marktdaten ist der Solarboom in Deutschland nach Einschätzung des IWR auch im laufenden Jahr ungebrochen. Von Januar bis Oktober 2024 sind nach einer aktuellen IWR-Auswertung von vorläufigen Daten des Marktstammdatenregisters der BNetzA insgesamt über 921.400 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mehr als 13.400 MW neu in Betrieb gegangen (Jan-Okt 2024: rd. 967.100 Anlagen, 12.800 MW) (Stand: 29.11.2024).

Damit bewegt sich der Zubau bezogen auf die Leistung um etwa 5 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Wenn sich der Trend auch in den Monaten November und Dezember bis zum Jahresende weiter fortsetzt, dann werden 2024 im Gesamtjahr wie im Vorjahr über eine Million neue Solaranlagen mit einer Leistung von über 15.000 MW errichtet. Damit ist bezogen auf die in Deutschland installierte Photovoltaik-Gesamtleistung die 100.000 MW Marke weiter in Reichweite.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2024


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