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23.07.2024

Biokraftstoffbranche begr??t Antidumping-Z?lle auf Importe aus China

Br?ssel, Belgien / M?nster - Das European Biodiesel Board (EBB), das die europ?ischen Hersteller von Biodiesel (HVO & FAME) vertritt, hat in seinem Handelsverfahren gegen die Flutung des EU-Marktes mit chinesischem Biodiesel erfolgreich vorl?ufige Antidumping-Z?lle erwirkt. Die EU-Kommission hat nach einer Ende 2023 eingeleiteten Untersuchung reagiert und vorl?ufige Antidumping-Z?lle angek?ndigt.

In der Biokraftstoffbranche rumort es bereits seit l?ngerem angesichts der sprunghaft gestiegenen Mengen an importiertem billigem Biodiesel aus China. Aufgrund der Marktverwerfungen infolge der gro?en Mengen an Treibstoffe zu Dumpingpreisen mussten einige europ?ische Produzenten ihre Anlagen abstellen und neue Biokraftstoffprojekte in Europa wurden gestoppt. Das k?nnte sich mit der Entscheidung der EU-Kommission zur Erhebung von vorl?ufigen Antidumping-Z?llen wieder ?ndern.

Ma?nahmen gegen unfaire Handelspraktiken wichtiger Schritt in die richtige Richtung
Das EBB hatte im Oktober 2023 vor dem Hintergrund der gro?en Importmengen von chinesischem Biodiesel zu extrem niedrigen Preisen in die EU und des Verdachts des illegalen Einsatzes von Palm?l eine Antidumping-Beschwerde bei der Europ?ischen Kommission eingereicht. Im Dezember 2023 hatte die EU-Kommission dann die Untersuchung eingeleitet und in einem in der letzten Woche ver?ffentlichten Dokument zur Vorabinformation mitgeteilt, dass sie ab Mitte August 2024 vorl?ufige Antidumping-Z?lle auf chinesische HVO- und FAME-Einfuhren in H?he von 12,8 Prozent bis 36,4 Prozent einf?hren wird.

Das EBB hat angek?ndigt, in der Zwischenzeit eine automatische Registrierung der Einfuhren w?hrend der Vorabunterrichtung zu beantragen, um den schwer getroffenen EU-Biodieselsektor zu entlasten, bevor die Z?lle in Kraft treten. Das EBB werde diese Einfuhren genau ?berwachen und k?nne im Falle eines Anstiegs w?hrend dieses Zeitraums die r?ckwirkende Einf?hrung der endg?ltigen Z?lle beantragen, so der Verband.

?Unsere europ?ischen Unternehmen haben viel zu lange unter dem Druck unfairer chinesischer Importe gelitten, und wir sind sehr froh, dass die Europ?ische Kommission Ma?nahmen ergriffen hat. Als EBB sind wir weiterhin entschlossen, die Interessen der Biodieselindustrie zu verteidigen und ein faires Handelsumfeld wiederherzustellen?, begr??t EBB-Pr?sident Dickon Posnett die Entscheidung der EU-Kommission.

Auch der im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelistete Biotreibstoff-Hersteller Verbio bewertet die Entscheidung der Europ?ischen Kommission positiv. Diese Ma?nahme bekr?ftige den politischen Willen, unfaire Handelspraktiken in der Biokraftstoffindustrie zu bek?mpfen, und sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Europ?ische Marktteilnehmer gingen davon aus, dass die Ma?nahme den Import von Biodiesel und HVO zu niedrigen Preisen in die EU deutlich einschr?nken werde, so Verbio.

?berhang an THG-Quoten bei Mineral?lkonzernen reduziert Bedarf f?r CO2-Einsparungen
Verbio und das EEB weisen jedoch auf weitere Probleme mit den Importen aus China hin. So haben die gro?en Mengen an vermutlich vors?tzlich falsch als abfallbasiert deklarierten Biodieselimporten aus China und die damit verbundene Verf?gbarkeit vermeintlich g?nstiger CO2-Einsparungen zu einem erheblichen ?berangebot an THG-Quoten auf dem deutschen Markt gef?hrt. Hinzu gekommen sind laut Verbio nachweislich betr?gerische Upstream-Emission-Reduction-(UER)-Mengen. Damit h?tten die Mineral?lkonzerne ihren ?berhang an THG-Quoten weiter ausbauen k?nnen. In der Folge habe sich die Nachfrage nach CO2-Einsparung verringert, was letztendlich zu einem starken R?ckgang der THG-Quotenpreise gef?hrt habe, so Verbio.

In diesem Zusammenhang sieht Verbio aber bei der Bundesregierung erste Reaktionen. W?hrend die Bundesumweltministerin im letzten Referentenentwurf noch f?r eine Verl?ngerung der UERs bis 2028 pl?dierte, ist das Ende der UERs nun bereits f?r 2025 festgelegt worden. Au?erdem werden im Jahr 2024 keine neuen Projekte mehr in diesem Bereich zertifiziert, so Verbio. Durch die Streichung der UERs als Erf?llungsoption w?rde k?nftig ein Potenzial zur CO2-Einsparung von 1,2 Prozent entfallen. Zusammen mit der planm??igen Anhebung der THG-Quote im Jahr 2025 erh?ht sich damit der Bedarf an THG-Einsparungen um 2,45 Prozent, was die bei weitem st?rkste j?hrliche Anhebung seit Einf?hrung der THG-Quote darstellt, ohne dass neue Investitionen in die europ?ische Biokraftstoffindustrie erfolgten.

Das EBB zeigt sich zudem besorgt dar?ber, dass die EU gedumpten chinesischen nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) unerwartet von den vorl?ufigen Ma?nahmen ausgenommen hat. Im Interesse der Union erwartet das EBB von der EU Kommission, dass sie gegen den unfairen Handel chinesischer SAF-Hersteller vorgeht, der andernfalls die Branche ernsthaft sch?digen und zu einer Abh?ngigkeit von China in der Zukunft f?hren w?rde. Das EEB hat angek?ndigt, das Thema mit den Regulierungsbeh?rden vorrangig ansprechen zu wollen.


Quelle: IWR Online
? IWR, 2024


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